Mittwoch, 16. November 2011

Würstchenbrot


Vor einigen Jahren habe ich in einer Sendung von Johann Lafer, dem österreichischen Starkoch, ein Rezept gesehen, das mich wirklich umgehauen hat. Ich wollte es sofort nachmachen. Aber irgendwie ist es bei mir in Vergessenheit geraten.

Warum? Ganz einfach. Warum sollte man sich die Zeit nehmen um Brot selber zu backen? In Deutschland gibt es mehr als 600 Brotsorten. Bei der Zahl musste ich selber auch erst mal schlucken. Was? Mehr als 600? So viele fallen mir gar nicht ein. Mag auch wohl daran liegen, dass ich zu der Masse an Personen gehöre, die ihr Brot lieber beim Discounter kaufen als beim Bäcker.

Warum auch nicht? Ist für mich nichts dabei. Alleine die Kosten für ein Bäckerbrot rechtfertigen diese Entscheidung. Okay, werden jetzt einige sagen: Dafür ist die Qualität besser. Und da muss ich sagen: Stimmt. Es geht nichts über ein frisches Brot, frisch aus dem Ofen. Aber selbst das kaufe ich nicht beim Bäcker, sondern beim Discounter. Einige ganz clevere bringen es fertig und backen ihre Brote frisch im Laden auf. Also hat man das gute Gefühl ein frisches Brot gekauft zu haben. Und das zu einem guten Preis.

Und sollte jetzt einer auf die Idee kommen und sagen: „Du bist mit dafür verantwortlich das die Bäcker aussterben.“ So sage ich nur trocken:“ Aussterben? Alleine in meinem Umkreis von 2 Kilometern gibt es 5 Bäcker.“

Und ich denke das sich die Qualität eines guten Bäckers immer durchsetzten wird. Denn einige wenige werden immer in der Lage sein, ihr Geld gegen gute Qualität einzutauschen.

Denn das backen von Brot ist ja nun auch mal keine neue Erfindung. Immerhin backt der Mensch schon seit rund 10.000 Jahren Brot. Okay, erst haben sie mehr den Teig gegessen und sind erst später darauf gekommen ihn zu backen. Und irgendwie kann ich mir vorstellen, dass es dann auch mal wieder nur ein Unfall war.

Ungefähr so:

Steinzeitvater sitzt am Feuer und will seinen Brei essen. Da tönt es aus der Höhle:

„Hey, pack mal deine Keule weg. Immer musst du das blöde Teil hier rumliegen lassen?“

Der Alte legt seinen Brei auf einen Stein zu nahe ans Feuer und räumt seine Keule weg. Und wo er gerade dabei war, auch noch gleich das halb zerlegte Mammut und die Felle. Als er wieder raus zum Essen geht, lag da das erste Brot der Geschichte.

Wie lange es aber dann noch dauerte, bis einer dieser cleveren Menschen auf die Idee gekommen ist, gleich ganze Würstchen im Brot einzubetten, weiß ich leider nicht.

Aber die Idee an sich fand ich nicht besonders schlecht. Ich mag Brot und ich liebe Würstchen. Besonders die gebratenen. Und genau das wird hier kombiniert. Also konnte ich mich dann doch noch mal dazu durchringen das Ding zu backen.

Wie man 4 bis 6 Würstchen in der Pfanne anbraten muss erkläre ich jetzt nicht.  

Zutaten für das Brot:

500 g Mehl (halb Vollkorn, halb Weizen)
350 ml Wasser
1 Pck. Trockenhefe
1 EL Zucker
1 TL Salz
2 EL Öl

Zubereitung

Alle Zutaten miteinander verkneten und abgedeckt auf doppelte Größe gehen lassen. Danach nochmals gründlich durchkneten. Nun wird es etwas kniffelig, erst eine kleine dünne Schicht Teig in die Form geben und die ersten Würstchen rein. Dann wieder eine Lage Teig und wieder Würstchen. Zum Abschluss nochmal eine Lage Teig. Nochmals ca. 20 Minuten gehen lassen.


Die Oberseite mit Wasser bestreichen. Dann ca. 40-50 Minuten bei 220°C im vorgeheizten Ofen backen.